Gohrischheide: Löschhubschrauber im Einsatz - Feuerwehrkräfte bereiten sich erneut auf Einsatz vor und rücken aus (on Tape)
Landrat warnt bei erster Pressekonferenz vor weiterer Ausdehnung des Brandes
Datum: 04.07.2025 - 12:18 Uhr
Ort: Gohrischheide / Meißen / Sachsen
Nach Tagen im Dauereinsatz ist der Großbrand in der Gohrischheide weiter nicht unter Kontrolle. Am Freitag äußerte sich Landrat Ralf Hänsel (CDU) bei einem Pressetermin zur aktuellen Lage – mit deutlichen Worten.
„Wir sind immer noch bei zwei- bis dreihundert Hektar aktivem Brandgeschehen“, so Hänsel. Zwar gebe es in einigen Bereichen Anzeichen für eine Entspannung, doch die Gesamtlage bleibe angespannt. Besonders der Ortsteil Heidehäuser sei weiterhin kritisch: „Dort geht der kampfmittelbelastete Wald direkt bis an die Wohnbebauung. Wenn es dort brennt, können wir nicht einfach rein – das macht die Situation gefährlich.“
Die Evakuierung von Pflegeeinrichtungen sei dabei besonders belastend gewesen. Hänsel betonte: „Wir haben dort ein Pflegeheim mit schwerst mehrfach behinderten Menschen – die Evakuierung war eine besondere Herausforderung. Zum einen für uns, aber vor allem für die Bewohnerinnen und Bewohner.“
In Neudorf konnte die Evakuierung hingegen zurückgenommen werden. „Die Bürgerinnen und Bürger sind zurück in ihre Häuser gekehrt“, so der Landrat. Auch rund um die Biogasanlage bei Lichtensee habe sich die Lage stabilisiert.
Hoffnung macht vor allem der Wetterbericht: „Wir gehen davon aus, dass wir das Wochenende noch zu tun haben. Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert ab Montag oder Dienstag eine kühlere, feuchtere Wetterlage – das könnte helfen.“
Besonders besorgniserregend: Laut Hänsel sei auffällig, dass es nahezu gleichzeitig an mehreren Stellen zu Bränden kam. „Das ist mindestens eigenartig“, sagte der Landrat. Ein Überspringen des Feuers könne zumindest bei einigen Brandstellen ausgeschlossen werden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Als größtes Hindernis für die Löscharbeiten nannte Hänsel die Altlasten im Boden: „Das Hauptproblem ist und bleibt die Kampfmittelbelastung. Wir haben hier Munitionsreste aus über hundert Jahren – von der Patrone bis zur Granate. Jedes Betreten des Bodens kann gefährlich sein.“ Daher setzen die Einsatzkräfte verstärkt auf Löschhubschrauber und Wasserwerfer, um die Flammen aus sicherer Entfernung zu bekämpfen.
Wie lange sich der Einsatz noch hinziehen wird, ist offen. Klar ist nur: Für die Bewohner der betroffenen Orte bleibt es ein Wettlauf gegen Wind, Hitze – und eine gefährliche Vergangenheit unter ihren Füßen.
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