UPDATE: CDU begrüßt vorzeitigen Abbruch "Das war absolutes Chaos" - Skandal-Verkehrsversuch am Blauen Wunder beendet: 70.000 Euro-Radweg kommt nach nur einer Woche weg: Vox-Pops: "Das ist der Wahnsinn! Ich bin aus dem Bus ausgestiegen, damit ich schneller bin!"
UPDATE: O-Ton Fraktionsvorsitzende CDU-Stadtratsfraktion: Chaos als Rettungswagen durch will: Projekt stand bundesweit in den Schlagzeilen und soll jetzt noch vor der ersten Auswertung abgebrochen werden
Datum: 16.04.2024 - 16:37 Uhr
Ort: Dresden / Sachsen
Update: Am Blauen Wunder sehen viele der Beendigung des Verkehrsversuches entgegen. Eine Frau berichtet aus dem Bus ausgestiegen zu sein, damit sie schneller ist - der Bus würde lange im Stau stehen. Ein Busfahrer in Ruhestand berichtet von seinen Kollegen. Eine ältere Dame hätte des Verkehrsversuch nicht vorzeitig abgebrochen, sie findet ihn dennoch gefährlich für die Radfahrer.
Dr. Andreas Brzezinski (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden) findet im Interview klare Worte für den Verkehrsversuch am Blauen Wunder und fordert eine sofortige Beendigung. Zahlreiche Betriebe hätten sich an ihren Berufsverband gefordert, da sie aufgrund der langen Staus (maßgeblich auf den Verkehrsversuch zurückzuführen) kaum zur Arbeit kommen würden - viel Wut hätte sich angestaut, so Brzezinski.
Am frühen Dienstagnachmittag scheint die Stadt schließlich der Kritik nachgegeben zu haben. Noch bevor es am Freitag die erste Auswertung des neuen Fahrradstreifens gegeben hätte, soll der Verkehrsversuchs nun vorzeitig abgebrochen werden.
Dresden - Laut Medienberichten hat die Dresdner Stadtverwaltung unter der Leitung von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) entschieden, den umstrittenen Verkehrsversuch am Blauen Wunder frühzeitig abzubrechen. Ursprünglich sollte das Projekt bis zum 16. Juni weiterlaufen, doch massive Kritik und anhaltende Verkehrsprobleme haben zu einer Neubewertung geführt.
Seit dem 8. April waren auf der Brücke seitliche Radwege eingeführt worden, die für die Autofahrer stadteinwärts zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führten. Insbesondere die separate, knallrote Radspur auf der Brückenrampe am Schillerplatz sorgte für Diskussionen, da sie eine der drei Fahrspuren beanspruchte. Während der Hauptverkehrszeiten kam es zu langen Staus, die sich bis auf die Grundstraße und Pillnitzer Landstraße erstreckten.
Politisch hatte der Versuch weitreichende Folgen. Während anfangs vor allem die Mitte-Rechts-Fraktionen Widerstand leisteten, zeigten sich im Laufe der Zeit auch SPD und Linke skeptisch. Der Kommunalwahlkampf hat durch die Debatte um den Verkehrsversuch zusätzliche Dynamik erhalten. Die CDU reagierte mit einem Eilantrag, um das Experiment bereits zur nächsten Ratssitzung am Donnerstag, den 18. April, zu beenden.
Mit der Entscheidung des Oberbürgermeisters und seines Baubürgermeisters, den Versuch vorzeitig zu beenden, kommt die Stadtverwaltung einer weiteren Eskalation der Situation im Dresdner Osten zuvor. Eine offizielle Stellungnahme des Rathauses wird noch im Laufe des Nachmittags erwartet.
DOWNLOAD O-Ton Dr. Andreas Brzezinski (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden) + Schnittbilder Handwerkskammer
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DOWNLOAD Schnittbilder Verkehrsversuch
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DOWNLOAD Vox-Pops Abbruch Verkehrsversuch
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DOWNLOAD O-Ton Heike Ahnert (Fraktionsvorsitzende CDU-Stadtratsfraktion Dresden)
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