NEWSID: 3408
Datum: 09.04.2024 - 08:26 Uhr | Sachsen

Kurzes Vergnügen für teures Geld

Dresdens 70.000-Euro-Radweg macht nach 2 Monaten die Biege!

Kurzes Vergnügen für teures Geld: Dresdens 70.000-Euro-Radweg macht nach 2 Monaten die Biege!

Datum: 09.04.2024 - 08:26 Uhr
Ort: Dresden / Sachsen

In der prachtvollen Barockstadt Dresden, wo die Geldsäcke offenbar trotz knapper Kassen noch prall gefüllt sind, erlebte man am Sonntag eine Szene, die selbst den verschwenderischsten Monarchen blass aussehen lassen würde: Für stolze 70.000 Euro wurde die Straße mit einem knallroten Teppich für Radfahrer ausgerollt - und das Beste? Dieser Luxusweg ist nur auf Zeit gemietet, denn in zwei Monaten verschwindet die extravagante Markierung wieder, als wäre sie nie da gewesen. Was für eine rauschende Party im Zeichen der Nachhaltigkeit!

Die berühmte Elbquerung, das Blaue Wunder, Schauplatz von Dresdens neuestem Verkehrsabenteuer, steht im Zentrum dieses bunten Treibens. Seit über einem Jahrhundert verbindet sie die Stadtteile Loschwitz und Blasewitz und ist nun Bühne eines spektakulären Verkehrsversuchs. Die noble Absicht: Ein sicherer roter Teppich für Radler über die Brücke – ein Novum, das jedoch Autofahrer in den Wahnsinn treibt, da sie nun im Berufsverkehr noch länger im Stau stehen dürfen. Ein theatralisches Spiel, bei dem Radfahrer die Hauptrolle spielen und Autofahrer die tragischen Helden sind.

Und wer führt Regie bei diesem aufwendigen Stück? Baubürgermeister Stephan Kühn, ein Grüner mit Sinn für dramatische Gesten, testet die Geduld aller Verkehrsteilnehmer mit einem temporären Straßenspektakel, während Oberbürgermeister Dirk Hilbert, ein Liberaler mit einem Hang zur Vorsicht, bereits den ersten Akt wegen mangelnder Publikumsinformation abblies. Ein zweiter Anlauf scheiterte kläglich am Wetter – oder war es doch an der kalten Fügung des Schicksals?

Währenddessen klagen die Dresdner Verkehrsbetriebe über die Tragödie, die sich vor ihren Augen abspielt: Ihre Busse, gefangen in einem endlosen Stau, verlieren wertvolle Minuten ihres Lebenslaufs. Ein Szenario, das so tragisch ist, dass es fast schon wieder komisch wirkt. Doch in Dresden, der Stadt der künstlerischen Brückenschläge und kuriosen Verkehrsversuche, ist eben alles möglich – auch ein roter Radweg, der mehr kostet als manche Herzogtümer in ihren Kassen haben, nur um dann, wie Cinderellas Kutsche, bei Mitternacht zu verschwinden.

DOWNLOAD Schnittbilder
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O-TON Holger Zastrow, Stadtrat (Team Zastrow)
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O-TON Nils Larsen (ADFC Dresden) + VOX-POPs
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