NEWSID: 3169
Datum: 09.11.2023 - 11:07 Uhr | Sachsen

Ministerpräsident Kretschmer: "Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine Bürgerpflicht!", Gedenkveranstaltung und Kranzniederlegung mit Vertretern der Jüdischen Gemeinde mit Hinblick auf Antisemitismus, Pro-Palästina-Demos und dem Erstarken der AfD

Letzte Holocaust-Überlebende aus dem Raum Dresden/Leipzig: "Ich bin die letzte Überlebende im Großraum Dresden und Leipzig. Wenn ich nicht mehr bin..."

Ministerpräsident Kretschmer:

Datum: 09.11.2023 - 11:07 Uhr
Ort: Dresden / Sachsen

Ministerpräsident Michael Kretschmer und der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, Dirk Hilbert, nahmen am Morgen am Gedenken an die Opfer der Shoa am Alten Leipziger Bahnhof in Dresden teil. Aus diesem Anlass sprachen der Ministerpräsident und Oberbürgermeister auch zu den Gästen und legten im Anschluss einen Kranz nieder. An der Gedenkstunde beteiligten sich auch Vertreterinnen und Vertreter der drei in Dresden ansässigen jüdischen Gemeinden, des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden und des 2022 gegründeten »Förderkreises Gedenk- und Begegnungsstätte Alter Leipziger Bahnhof«. Zu ihnen gehört Renate Aris, eine der letzten Überlebenden der Shoah in Sachsen.
Der ehemalige Güterbahnhof Alter Leipziger Bahnhof war während des Zweiten Weltkrieges Ausgangs- und Durchgangsort für Deportationen in die Konzentrations- und Vernichtungslager.

"Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine Bürgerpflicht", sagt MP Kretschmer in seiner Rede und sagte auch dem Rechtsextremismus den Kampf an. Seine Ansprache beendete er mit den eindrücklichen Worten: "Nie wieder Holocaust, nie wieder Antisemitismus, nie wieder die Vernichtung von Personengruppen und die Sorge jüdischer Menschen in unserem Land, aber auch nie wieder die Unfähigkeit von Demokraten sich nicht zu einigen - das ist doch die Lehre aus der furchtbaren Zeit des Nationalsozialismus."

André Lang von der Jüdischen Gemeinde aus Dresden warnte explizit vor dem Erstarken der AfD. Lang kann über PEGIDA, Freie Sachsen und Pro-Palästina-Demos nur den Kopf schütteln: "Ja wo leben wir denn? Was hat das alles noch mit Demokratie und Meinungsfreiheit zu tun?"

Ähnlich äußerte sich Renate Iris, die mit Nachdruck forderte den Alten Leipziger Bahnhof zu einem würdigen Gedenkort zu machen. Sie macht sich außerdem Sorgen über die nur noch geringe Anzahl an Zeitzeugen, im O-Ton erzählt sie: "Ich bin die letzte Überlebende im Großraum Dresden und Leipzig. Wenn ich nicht mehr bin, ist kein Ansprechpartner mehr da, der es aus eigenem Erleben erzählen kann und Geschichte wird oft verfälscht, die richtet sich manchmal jeder so ein, wie er sie haben möchte."

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DOWNLOAD Rede André Lang (Jüdische Gemeinde Dresden)
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DOWNLOAD Rede Michael Kretschmer (Ministerpräsident Sachsen)
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DOWNLOAD Rede Renate Aris (Holocaust-Überlebende)
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DOWNLOAD Rede Dirk Hilbert (Oberbürgermeister Dresden)
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DOWNLOAD O-Ton Renate Aris (Holocaust-Überlebende)
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