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Datum: 25.05.2023 - 20:27 Uhr | Sachsen

"Wir machen Lieferando heute handlungsunfähig!" - Lieferando-Beschäftigte legen Arbeit nieder: sie wollen endlich einen Tarifvertrag! Abendliches Liefergeschäft laut Veranstaltern stark beeinträchtigt. Polizei muss zwischen Lieferando-Vorgesetzten und Streikenden schlichten!

Etwa 100 Teilnehmer bei Streik-Demos in Dresden!

Datum: 25.05.2023 - 20:27 Uhr
Ort: Dresden / Sachsen

Nachdem in der vergangenen Wochen bereits Beschäftigte von Lieferando in Frankfurt, Köln und Dortmund ihre Arbeit niederlegten ruft für heute die Gewerkschaft "Nahrung-Genuss-Gaststätten "(NGG) die rund 120 Lieferando-Beschäftigten in Dresden zum Streik auf. Die NGG will für die bundesweit rund 6.500 Beschäftigten des Marktführers der Essenslieferdienste in Deutschland einen Tarifvertrag durchsetzen. Auch für die Ausgestaltung des Tarifvertrages hat dir Gewerkschaft einige konkrete Bedingungen: 

 
1. Mindestens 15 Euro pro Stunde garantiert, Zahlung eines 13. Monatsgehalts
 
2. Angemessene Zuschläge für Schichten am Abend, an Sonn- und Feiertagen
 
3. Volle Bezahlung der letzten Fahrt nach Hause
 
4. 0,50 Euro Kilometerpauschale (netto) für autofahrende Lieferant*innen und eine faire Abrechnung der gefahrenen Strecke
 
Lieferando soll laut Gerwerkschaftsangaben noch nicht auf die Forderungen reagiert. 
 
Um ihre Forderungen auf die Straße zu bringen, sind die Lieferando-Beschäftigten dazu aufgerufen, ab 17 Uhr vor der Lieferando-Zentrale in der Dresdner Maxstraße zu demonstrieren. Von dort wollen die Streikenden zum Goldenen Reiter ziehen, wo ab 19 Uhr eine weitere Kundgebung stattfinden soll.

Auf der Kundgebung kämpferische Töne von den Rednern: "Wir machen Lieferando heute handlungsunfähig!", sagt etwa ein Redner in Bezug auf die zu erwartenden Lieferschwierigkeiten von Lieferando am heutigen Abend. Die Veranstalter freuen sich zudem über den großen Zulauf zu ihrer Demo. Es seien mehr gekommen als erwartet: die zahlreichen Teilnehmer passen nicht auf den Bürgersteig - die Polizei muss die Straße absperren.
 
Update: Gegen Ende der Auftaktkundgebung vor der Lieferando-Zentrale weigerte offenbar ein Lieferando-Vorgesetzter den Streikenden Zutritt zum Gebäude zu gewähren. Die Veranstalter zogen die Polizei hinzu. Diese klärte mit den Beteiligten den Sachverhalt hinter verschlossenen Türen und sorgte dafür dass die Mitarbeiter wieder in den Gebäude konnten. Am anschließenden Demonstrationszug durch die Dresdner Innenstadt beteiligten sich nach Reporterangaben etwa 100 Personen.
 
 
Aus der PM der NGG:
 
Magnus Heerlein arbeitet bei Lieferando in Dresden und engagiert sich in der Tarifkommission der Gewerkschaft NGG. Er betont: „Dresden ist ein gefährliches Pflaster für Fahrradfahrer – ein Tarifvertrag mit einem ordentlichen und verlässlichen Gehalt würde die Arbeitsbedingungen endlich verbessern“. In Dresden beschäftigt der Lieferdienst derzeit 120 Fahrerinnen und Fahrer.
 
Mark Baumeister, bei der Gewerkschaft NGG bundesweit zuständig für die Lieferdienst, sagt: „Die Lieferando-Manager stellen sich taub. Gleichzeitig wächst die Wut ihrer Beschäftigten, der wirtschaftliche Schaden und der öffentliche Druck. Unsere Mitglieder bei Lieferando werden nicht lockerlassen und haben einen langen Atem: Sie wollen diesen Tarifvertrag und mit ihm einen fairen und verbindlichen Lohn für ihre harte Arbeit unbedingt.“ 
 
Zuletzt hat Lieferando mit einer Erhöhung der Bonuszahlungen für besonders schnelle Lieferungen auf den wachsenden Druck reagiert. „Diese Minierhöhung soll die Rider wohl beschwichtigen. Das Gegenteil ist passiert: Die Wut, dass ihr Arbeitgeber das gefährliche Bonussystem ausbaut, ist riesig. Es kann nicht sein, dass bei Lieferando nur diejenigen finanziell über die Runden kommen, die auf Dresdens Straßen Kopf und Kragen riskieren“, so Baumeister.


DOWNLOAD Demonstration
https://download.xcitepress.com/download.php?file=2023-05-25_lieferando-demo.mp4

DOWNLOAD O-Ton
https://download.xcitepress.com/download.php?file=2023-05-25_streik-ton.mp4

DOWNLOAD erste Schnittbilder
https://download.xcitepress.com/download.php?file=2023-05-25_lieferando-streik.mp4 






Unsere O-Töne
Magnus Heerlein (Betriebsratsvorsitzender in Dresden):
Präkere Arbeitsbedingungen bei Lieferando...Forderungen...Wut der Beschäftigten...warum die Polizei schlichten musste...überwältigt vom Zulauf..."Da geht bald nichts mehr. Der Laden steht Still!"

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