Waldbrand außer Kontrolle: Landkreisübergreifender Großeinsatz für die Feuerwehr
Einsatzkräfte mussten sich zeitweise auf Grund der Flammen zurückziehen
Datum: 19.07.2022 - 17:32 Uhr
Ort: Dobra / Sachsen
Zu einem Waldbrand kam es am Dienstag bei Dobra, in der Nähe von Thiendorf.
Bei Temperaturen um 37 Grad, entstand hier ein Brand, welcher sich schnell zu einem 4 Quadratkilometer großen Waldbrand entwickelte. Aktuell ist das Feuer noch nicht unter Kontrolle, da die Kameraden der Feuerwehr unwegsame Waldwege benutzen müssen und aufgrund von schlechter Löschwasserversorgung das Bekämpfen der Flammen schwierig ist. Stellenweise stand der Wald in Vollbrand, mit meterhohen Flammen bis zu den Baumwipfeln.
Ersten Angaben zufolge gab es bereits einen verletzten Kameraden, während der Löscharbeiten. Zur Stunde sind über 100 Einsatzkräfte vor Ort.
DOWNLOAD Erste Bilder:
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DOWNLOAD Teil 2:
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Bei Rückfragen zum Material (0172 3139612 Reporter Rico Löb)
UPDATE 00:30 Uhr:
Die vom Waldbrand betroffene Fläche wird von der Feuerwehr mit 44 Hektar angegeben. Der größte Teil des Brandes befindet sich auf Waldgebiet, welches zur Stadt Radeburg gehört, nur ein kleiner Teil liegt auf Thiendorfer Flur. Die Feuerwehr war tagsüber mit 150 Kräften im Einsatz, am Abend wurden viele Kräfte herausgelöstt und ausgetauscht, aktuell sind 100 Kräfte vor Ort. Die Aufgabe über Nacht ist es, die vielen Glutnester zu kontrollieren und auflodernde Flammen abzulöschen. Doch die Feuerwehrleute können nicht in den Wald hinein: zum Einen sehen die Kameraden nichts und es handelt sich um unwegsames Gelände, zum Anderen stürzen im Minutentakt Bäume um, wobei Einsatzkräfte getroffen werden könnten. Deswegen hat man ein mit Fahrzeugen befahrbares Areal eingegrenzt und löscht über Nacht nur von den Hauptwegen aus. Insgesamt ist die Lage der entspannt, auch wenn sich bei aufkommendem Wind immer wieder Flammen entwickeln. Während der Löscharbeiten sind zwei Einsatzkräfte verletzt worden, sie erlitten Kreislaufprobleme und wurden medizinisch versorgt. Zur Versorgung mit Speisen und Getränken organisierten die Kommunen eine Verpflegungsstelle. Zur Lageerkundung und als Hilfsmittel für die Führung des Einsatzes nutzte die Feuerwehr auch eine spezielle Drohne. Der Landkreis Meißen verfügt über zwei solcher Geräte, eines davon war beim Waldbrand von Beginn an dabei und lieferte wertvolle Bilder an die Einsatzleitung. Morgen sollen gegen 6 Uhr erneut die Einsatzkräfte ausgetauscht werden. Danach wird man sich die Lage genau anschauen und entscheiden, wie es am Mittwoch weitergeht. In Sachsen wird dann auch flächendeckend die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5 erwartet. Die Temperaturen sollen auf bis zu 38 Grad klettern und die Trockenheit hält weiter an.
UPDATE 20:45 Uhr:
Bei einem Waldbrand zwischen Thiendorf und Radeberg sind am Dienstagmittag unzählige Feuerwehrleute im Einsatz gewesen. Der Brand brach gegen 12:15 Uhr nahe der Ortschaft Würschnitz aus. Das Feuer dehnte sich schnell aus, die Feuerwehr musste sich zeitweise zurückziehen, da die Flammengröße rasant anstieg und Nadelbäume immer wieder durchzündeten. Ein Problem war außerdem die Löschwasserversorgung. Tanklöschfahrzeuge pendelten zwischen dem Niederteich und den Feuersäumen, hier kam es aber immer wieder zu gefährlichen Unterbrechungen. Riegelstellungen wurden aufgegeben, ein Kamerad soll ersten Angaben zufolge auch verletzt worden sein. Nach sechs Stunden erst war der Brand allmählich unter Kontrolle und die Ausbreitung gestoppt. Doch nun beginnt die Restablöschung, die über Nacht sehr schwer sein dürfte. Denn das riesige Gebiet ist mitten im Wald, die Dunkelheit wird ein exaktes Ablöschen unmöglich machen. Außerdem sind die Feuerwehrleute am Ende ihrer Kräfte. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Lage in der Nacht entwickelt und ob man den Brand unter Kontrolle halten kann. Wie groß die aktuelle Brandfläche ist, ist noch nicht klar. Angaben vor Ort schwankten stark, wir gehen nach eigenen Schätzungen davon aus, dass eine Fläche von 250.000 Quadratmetern betroffen sein könnte. Weitere Infos zu diesem Einsatz folgen.
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