NEWSID: 2330
Datum: 17.03.2022 - 16:13 Uhr | Polen

Situation an der polnisch-ukrainischen Grenze weiterhin dramatisch - Noch immer strömen unzählige Kriegsflüchtlinge nach Polen

Rettungssanitäter wird gekündigt weil er ehrenamtlich an der Grenze unterstützen will

Datum: 17.03.2022 - 16:13 Uhr
Ort: Medyka / Polen

Die Lage an der polnisch-ukrainischen Grenze in Medyka ist weiterhin dramatisch. Noch immer strömen unzählige Flüchtlinge nach Polen, um dem Krieg in ihrem Heimatland zu entkommen. Es sind weiterhin vor allem Frauen und Kinder, die in Polen Schutz suchen. Hier in Medyka kommen die Menschen über die Grenze und werden von vielen Freiwilligen Helfern empfangen. Es gibt etwas zu essen und auch medizinische Hilfe kann man hier in Anspruch nehmen. Und auch um die mitgebrachten Haustiere kümmert man sich, es sind spezielle Tierretter aus Deutschland vor Ort, die sich die Haustiere anschauen und die Halter mit nötiger Ausrüstung versorgen. Und auch sonst findet man an der Grenze alles, was man während der Weiterreise benötigt. Eine regelrechte Zeltstadt ist hier entstanden mit vielen Ständen, an denen man sich eindecken kann. Auch Mobilfunkanbieter sind vor Ort und helfen mit Sim-Karten aus, auch Ladestationen für's Smartphone gibt es. Dann geht es aber auch schon wieder weiter: in einem geordneten System werden alle Ankommenden in Busse gesetzt, mit welchen sie in Erstaufnahmeeinrichtungen in Polen transportiert werden. Von dort aus geht es dann weiter in die Zielregionen, auch nach Deutschland. Doch es kommen mehr Flüchtlinge an der Grenze an, als es Busse vor Ort gibt. Nicht jeder kann sofort mitfahren, es bilden sich Schlangen. Polizei und Militär koordinieren das Einsteigen, damit es nicht zu Rangeleien kommt.

An der Grenze trafen wir auch Basti, einen Rettungssanitäter aus Bayern. Für ihn war die Entscheidung klar: Er will helfen und nicht einfach nur zusehen. Eine Entscheidung, welche letztlich weitere Auswirkungen haben soll: "Ich hatte meinen Chef um drei Tage Urlaub gebeten, das war ihm anscheinend zu viel." Laut Basti, habe sein Chef ihm dann gekündigt. Er berichtet aber auch von den Arbeiten als Rettungssanitäter vor Ort: "Man hat hier alles, letzte Woche wurde hier reanimiert [...], die Verletzungsmuster werden schlimmer, es ist vor allem psychisch bedingt [...]".

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Sanitäter Basti
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