Die Weihnachtsfeuerwehr sorgte wieder für leuchtende Kinderaugen
Feuerwehroldtimer zogen jedes Adventswochenende festlich dekoriert durch die Lausitz
Datum: 19.12.2021 - 10:49 Uhr
Ort: Bad Muskau / Deutschland/sachsen
/ Lausitz
An allen vier Advents-Samstagen ist in der Lausitz wieder die beliebte Weihnachtsfeuerwehr unterwegs gewesen. Dekoriert mit tausenden Lichtern zogen die acht alten Fahrzeuge und drei Motorräder von Weißwasser über Boxberg bis nach Schleife und sorgten hier für leuchtende Kinderaugen. Mit an Bord war auch der Weihnachtsmann, immer wieder waren Kinder dabei, die ihm durch das Autofenster den Wunschzettel überreichten. Anhalten und Aussteigen durfte man aufgrund der Corona-Vorschriften leider nicht. Dabei spielte Corona eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung, ob man die Lichterfahrten überhaupt stattfinden lassen sollte. Man entschied sich schließlich dafür: "Es gibt keine Weihnachtsmärkte, man darf sich nicht treffen und damit wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommt und gerade die Kinder etwas besonderes erleben, fahren wir auch in diesem Jahr wieder durch die Lausitz", so einer der Mitwirkenden. Die Weihnachtsfeuerwehr macht das alles ehrenamtlich. Alle vier Adventssamstage werden geopfert, die Fahrt dauerte jeweils mehrere Stunden. Und auch im Vorfeld wurde viel Freizeit investiert, um die Oldtimer-Fahrzeuge erstmal mit Lichterschläuchen zu dekorieren. Im Schnitt wurden 100 bis 160 Meter Lichterketten pro Fahrzeug verlegt. Einen Zusatztermin gab es am vergangenen Freitag (17.12.2021) in Bad Moskau. Hier fuhr die Weihnachtsfeuerwehr zwei Runden durch den Ort, um letztendlich einen Fototermin für Presse und Feuerwehrangehörige durchzuführen. Als Kulisse diente dabei das Schloss im Fürst-Pückler-Park.
Überschattet wurden die Umzüge von einer respektlosen tat: Bei der Fahrzeugpflege am Montag nach der ersten Fahrt fiel den Kameraden auf, dass jemand während der Lichterfahrt rohe Eier auf die historischen Fahrzeuge geworfen hatte. Mindestens zwei Fahrzeuge aus Weißwasser und aus Boxberg waren davon betroffen. Das Feuerwehrrot auf den alten, aber gut erhaltenen Einsatzfahrzeugen, war getrübt von Eigelb in Form einer klebriger Masse. Da man den Schaden erst nach fast zwei Tagen feststellte, war die Masse bereits eingetrocknet und verkrustet. Ein Reinigen gestaltete sich schwierig, zumal der Lack der 40 bis 60 Jahre alten Autos sehr empfindlich ist. Und da die Fahrzeuge für die nächste Lichterfahrt noch geschmückt waren, konnte man auch nicht einfach in die Waschanlage fahren. So wurde am Montag erneut mit viel Mühe und aufgeopferter Freizeit der Schaden so gut wie möglich behoben, damit an den kommenden Samstagen die nächsten Tour durch die Lausitz folgen konnten. Trotzdem blieb bei den Kameraden ein bitterer Beigeschmack. Keiner von ihnen konnte sich erklären, warum jemand so einen Hass gegen die Weihnachtsfeuerwehr hegt und so eine respektlose Aktion gegen die Kameraden startet. Die vielen leuchtenden Kinderaugen am Straßenrand machten dieses mulmige Gefühl aber wieder gut. Später stellte sich heraus, dass auch an einer Kita und einem anderen Gebäude in Weißwasser Eierwürfe stattgefunden hatten. Es ging dem Täter wohl also nicht nur um die Feuerwehr.
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