Große Menge an Heizöl ausgelaufen
Feuerwehr muss nahegelegenen Stausee schützen
Datum: 13.02.2019 - 21:58 Uhr
Ort: Quatitz / Deutschland, Sachsen
/ Landkreis Bautzen
Zu einem nicht alltäglichen Feuerwehreinsatz ist es am Mittwochnachmittag im kleinen Ort Quatitz bei Bautzen gekommen. Hier kam es an einem mit etwa 10.000 Litern Heizöl gefüllten Tanklastzug zu einer Havarie. Bei einem Umpumpvorgang zwischen Zugfahrzeug und Anhänger platzte ein Schlauch und das geladene Heizöl spritze massiv ins Freie. Der LKW-Fahrer reagierte sofort und konnte recht zügig den Austritt stoppen. Dennoch gelangten zwischen 800 und 1.000 Liter des Heizöls in die Umwelt. Große Mengen verteilten sich auf dem Asphalt und der angrenzenden Weise. Auch ein nahegelegener Gully wurde in Mitleidenschaft gezogen.
Nach dem Eingang des Notrufes alarmierte die Integrierte Regionalleitstelle Ostsachsen sofort die zuständige Gemeindefeuerwehr Großdubrau, sowie den Gefahrgutzug Süd inklusive Kreisbrandmeister und ABC-Fachberater. Vor Ort wurden umgehend erste Maßnahmen eingeleitet, um eine Ausbreitung des ausgelaufenen Gefahrstoffes zu stoppen. Aus dem Anhänger traten zu diesem Zeitpunkt keine Mengen mehr aus. Das größte Augenmerk lag auf dem Gullydeckel, hinter welchem Sich ein Abfluss verbarg, der über einen Bach direkt in den nur wenige hundert Meter entfernten Stausee mündete. Die Kameraden errichteten sofort einen provisorischen Damm nur etwa 5 Meter vom Stausee entfernt, um zu verhindern, dass das kontaminierte Wasser des Baches in den Stausee gelangen konnte. Dies gelang erfolgreich, ohne dass größere Mengen in den Stausee geflossen sind. Zur Sicherheit wurden jedoch noch mehrere Ölsperren angefordert, um eine Rückfallebene auf dem Stausee zu schaffen. Unter anderem rückte die Landesfeuerwehrschule Sachsen mit einer Haspel an, auf der sich eine Ölsperre befand. Diese und weitere Ölsperren wurden insgesamt auf etwa 120 Metern Länge von einem Boot der Feuerwehr Bautzen in Stellung gebracht. Sie dienen dazu, die Ausbreitung im Falle eines Überlaufen des Dammes rechtzeitig zu stoppen. Innerhalb der Ölsperre, sowie auf dem zufließenden Bach wurde schwimmfähiges Ölbindemittel aufgebracht, um das Heizöl aufzunehmen.
Die betroffene Straßenfläche am LKW wurde von der Ölwehr einer Fachfirma entsprechend gereinigt und das dortige Bindemittel zur fachgerechten Entsorgung aufgenommen. Der Abflussschacht wurde von Spezialisten gespült. Das kontaminierte Erdreich an der betroffenen Wiese, sowie das Ufer am betroffenen Bachlauf werden in Kürze abgetragen.
Polizei, Behörden und ein Havariekommissar haben Ermittlungen eingeleitet und werden sich noch weiter mit dem Sachverhalt beschäftigen. Im Einsatz waren zeitweise bis zu 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr, welche zeitweise auch durch die Betreuungskomponente der Bautzener Schnelleinsatzgruppe unterstützt wurden. Verletzt wurde ersten Angaben zufolge niemand. Eine erhebliche Gefahr für Menschen bestand zu keiner Zeit.
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