Ärger um nicht gebildete Rettungsgasse

Datum: 04.02.2019 - 10:19 Uhr
Ort: A4 Pulsnitz / Sachsen / Landkreis Bautzen

Es ist ein leidiges Thema, welches immer wieder für negative Schlagzeilen sorgt: die Rettungsgasse. Eigentlich ist sie so einfach, doch immer wieder bleiben Polizei und Rettungskräfte im Stau stecken, weil Auto- und LKW-Fahrer keinen Platz schaffen. So auch am Sonntagvormittag auf der A4 bei Pulsnitz. Hier standen ein LKW und mehrere Autos quer, die Polizei sperrte die Fahrbahn in Richtung Görlitz komplett. Denn der Winterdienst musste erst anrücken, um die Straße freizuräumen und befahrbar zu machen. Doch das große Räumfahrzeug hatte Schwierigkeiten, überhaupt zu seinem Einsatzort zu kommen. Die Auf der zweispurigen Autobahn war die Rettungsgasse nicht breit genug. Der Fahrer entschied sich schließlich, die letzten Meter auf dem Standstreifen zu fahren. Möglicherweise nahmen das jede Menge Autofahrer zum Anlass, eine dritte Fahrspur zu eröffnen. Sie folgten dem Winterdienstfahrzeug offenbar mit der Annahme, den Stau zu umfahren oder schneller voranzukommen. Doch nichts davon tut in Kraft: in Höhe der Unfallstelle war kein Durchkommen. Stattdessen blockierten nun drei Fahrspuren die zweispurige Autobahn komplett. Selbst der zweite anrückende Streifenwagen hatte große Schwierigkeiten, an die Unfallstelle heranzukommen. Meter für Meter mussten sich die Beamten der Autobahnpolizei vorantasten. Martinshorn und Blaulicht reichten nicht aus, um die Autofahrer zum Bilden einer Rettungsgasse zu animieren, hupend und gestikulierend machten die Polizisten auf sich aufmerksam. Ähnlich ging es auch dem Fahrer eines Abschleppwagens. Daniel Förster von der Firma Auto Walther hatte den Auftrag, einen liegen gebliebenen PKW zu bergen. Er musste sich durch den selben Stau kämpfen, wie kurz vor ihm die Polizei. Jedoch ist sein Schlepper weitaus breiter, als ein PKW. Für zwei Kilometer brauchte er eigenen Angaben zufolge mehr als eine Stunde! Er versteht nicht, wieso es für Autofahrer so schwer ist, eine ordnungsgemäße Rettungsgasse zu bilden. Und noch schlimmer: Wenn er sich den Weg durch den Stau bahnt, sieht er häufig im Rückspiegel, dass hinter ihm die Gasse wieder geschlossen wird. Dabei ist es gerade auf zweispurigen Autobahnen so einfach: Die linke Spur fährt soweit nach links, wie es nur geht, die rechte Spur soweit nach rechts, wie möglich. So bleibt in der Mitte ausreichend Platz, damit auch schwere Bergefahrzeuge zügig zum Einsatzort kommen.

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O-Ton Daniel Förster vom Abschleppdienst:
http://download.xcitepress.com/download.php?file=20190204_DanielFoerster_Abschleppdienst.mp4

Handyvideo von der Anfahrt Abschleppdienst:
http://download.xcitepress.com/download.php?file=20190203_Handyvideo_Stau_A4.mp4

Videoaufnahmen Unfall und Stau:
http://download.xcitepress.com/download.php?file=20190203_LKW_Rettungsgasse_A4_Pulsnitz.mp4

O-Ton Torsten Jahn (geht auf den gestrigen Einsatz ein):
http://download.xcitepress.com/download.php?file=20190204_Oton_Polizei_Rettungsgasse.mp4

Folgendes Archivmaterial ist zu diesem Thema vorhanden:

O-Ton Rico Löb, Kreisfeuerwehrverband / Mitglied der Feuerwehr Pulsnitz
http://download.xcitepress.com/download.php?file=2018-11-26_oton_ricoloeb.mp4

O-Ton Dominik Thamsen, Feuerwehr Wachau
http://download.xcitepress.com/download.php?file=2018-11-26_oton_dominikthamsen.mp4

O-Ton Prof. Dieter Müller, Professor und Verkehrsrechtler bei der sächsischen Polizei
http://download.xcitepress.com/download.php?file=20181127_Oton-DieterMueller_Polizei.mp4

Rettungsgassen und Stau auf der Autobahn:
http://download.xcitepress.com/download.php?file=20181126_Rettungsgasse_Archivmaterial.mp4

Unsere Bilder
• LKW steht auf Autobahn quer
• Autos stehen auf drei Spuren nebeneinander
• Polizei kämpft sich hupend durch den Stau
• Handyvideo vom Abschleppdienst während der Anfahrt
• Daniel Förster schaut sich das Handyvideo an
• Daniel Förster kommt mit Schlepper angefahren